Mission Blaues Kreuz Mariupol, Ukraine. Januar 2021.
Vom 8. bis 24. Januar gab es in der Ukraine einen Lockdown. Im Kinderzentrum „Gavan“ konnte nicht wie bisher gearbeitet werden. Aber während des Lockdowns haben die Mitarbeiter des Zentrums Lebensmittelpakete und Obst an die Kinder ausgegeben. Wir haben trotzdem kurze Treffen in kleinen Gruppen organisiert. Mit der Jugend organisierten wir einen Ausflug zu einer Skipiste (es war draußen, deswegen war es erlaubt).
In dieser Zeit haben die Mitarbeiter des Zentrums Hausbesuche gemacht, es gibt 10 Familien im Stadtgebiet, die besonders Hilfe (Lebensmittel und Hygienesets) brauchten.
Eine der Familien ist Familie Ryasanzev. Alexandra Ryasanzeva, Mutter von fünf Kindern, wurde wegen des Kriegs in Donbass obdachlos und zog nach Mariupol. Die Not brachte sie zur Mission und sie begann regelmäßig die Gottesdienste der Mission zu besuchen. Die Kinder besuchen regelmäßig das Kinderzentrum. Nach kurzer Zeit hat sie sich bekehrt, wir freuen uns, dass sie durch solch schwierige Umstände Christus in ihrem Herzen angenommen hat. Die ganze Zeit versuchen wir diese Familie zu unterstützen. Wir haben für diese Familie einen Holzkessel im Haus eingebaut, da es im Haus keine andere Heizung gab.
Ab 25. Januar nahm das Kinderzentrum seine Arbeit wieder wie gewohnt auf. Die Kinder besuchen das Zentrum sechs Tage in der Woche, wo sie immer mit Liebe begrüßt und aufgenommen werden. Sonntags finden Gottesdienste im Zentrum statt, zu denen die Eltern von Kindern, die das Zentrum besuchen, und die Bewohner des Stadtteils immer eingeladen sind.
Als Mission arbeiten wir auch mit sozial- und einkommensschwachen, sowie obdachlosen Menschen. Während der Winterzeit organisieren wir zwei Heizpunkte, zu denen Obdachlose zum Aufwärmen und Essen kommen.
Die Mitarbeiter können dann einfach mit denen, die dorthin kommen, sprechen. Es wird auch zusammen in der Bibel gelesen und darüber gesprochen, was auch nicht weniger wichtig ist als ihnen warme Mahlzeiten zu geben … Dort können sich die Obdachlosen duschen, rasieren und umziehen. Wenn jemand von ihnen medizinische Hilfe braucht, versuchen wir es zu ermöglichen.
Unser Ziel ist es, solche Menschen in ein normales Leben zurückzubringen, das ist jedoch nur unserem Gott möglich. Wenn jemand den Wunsch zeigt, sein Leben wirklich zu ändern, schicken wir solche Menschen in ein Reha-Zentrum. Es gibt leider sehr wenige solcher Menschen, die sich ernsthaft verändern möchten. Wir haben aber solche Wunder gesehen, wie Gott ein Leben radikal verändert und von Abhängigkeiten befreit hat. Diese Menschen sind heute Christen.
Hospiz: Die tägliche Betreuung von 6 alleinstehenden älteren Frauen im Hospiz wird durch 2 Missionsmitarbeiter und 2 Volontäre geleitet. Unsere Omis beginnen den Tag mit Gebet, danach bekommen sie Frühstück und nach dem Frühstück haben sie eine Bibelstunde, in der das Wort Gottes gelesen und darüber gesprochen wird.
Alle unsere Omas wären auf der Straße geblieben – ohne Lebensunterhalt und Wohnung. Wir glauben, dass Gott sie ins Hospiz bringt, damit sie am Ende ihres Lebens mit Ihm versöhnt werden. Drei Frauen wurden voriges Jahr im Sommer getauft. Der Gottesdienst für die Omas findet direkt im Hospiz statt, wo wir die Bibel lesen und darüber sprechen, wir beten zusammen und nehmen am Brotbrechen teil.
Diesen Monat feierte Klyueva Alexandra Evdokimovna ihren 95. Geburtstag. Sie hat ein sehr schwieriges Leben hinter sich, aber selbst im Alter konnte sie kein normales Leben führen. Sie stand vor großen Herausforderungen, ihre Kinder missbrauchten Alkohol, oft wurde sie geschlagen und ihre Rente weggenommen. Sie musste oft hungrig auf der Straße bleiben, manchmal hat sie mehrere Tage lang bei freundlichen Menschen gelebt. Als sie ins Hospiz gebracht wurde und in das Zimmer kam, was ihr zur Verfügung gestellt wurde, weinte sie vor Freude. Es ist unser Anliegen, für Alexandra zu beten, damit sie ihr Herz für Gott öffnet. Sie ist die einzige im Hospiz, die sich noch nicht bekehrt hat.